Tonstudio …Baustellentagebuch

Nach 2 konzentrierten Jahren Bauzeit steht das Mount Wobble Studio.

Optimiert für Stereo Mix/Mastering, 5.1 premix, Sprecheraufnahmen, Radio&podcast, kleine Bands, foley, Experimente, gedacht als kultureller, politischer und sozialer Raum.

Planung: mbAkustik (Markus Bertram), wir sind sehr zufrieden. Ein Teil der Materialien für den Innen-Akustikbau wurde gefördert vom Kulturamt der Stadt Köln.

 

So fing es an:

Der Raum vor dem Umbau. Mehrere Wände haben wir schon rausgerissen, es waren mal 2 Proberäume.
Hinter der blauen Tür ist ein Lastenaufzug der raus muß, und seitlich 7 Tonnen Betonsockel, aus der früheren Nutzungszeit als Weinkeller.

Alte Abwasserrohre werden gekappt… sie waren noch voll.

Alte Lüftung kommt auch weg.

Aufzug (blaue Tür) aufgekloppt – und: oh nein, da ist ja noch ein Aufzug drin.

Zerlegen des Aufzugs!

Eine Woche lang Presslufthammer, bis die Betonsockel klein waren.

Glücklicherweise konnten 4 der 7 Tonnen Beton die Unterfahrt des Aufzugs!

Alte Wände rausreißen – nicht im Bild: verschimmelter Rigips und alte Glaswolle

Kleiner Eindruck der Abriss- und Ausbesserungsphase…

Eine von dutzenden Schuttladungen… bzw hier eher Gedöns:

Bei der Gelegenheit gleich mal Bad + Sitzecke neu gemacht. Mittendrin / nachher:

Matze macht die Heizung neu.

Die aufwändigste, aber am wenigsten dokumentierte Episode. In der Decke sind 2 Löcher, je 1qm, die nicht einfach verschalt und von oben zugegossen werden können. Um sie zu verschließen bringen wir Armierungseisen in die Innenwände der Schachte an und gießen 6x 80kg Betonplatten, die auf Profilstahl aufliegen. Rigips etc hätte nicht gereicht, zum einen wegen Schallschutz nach oben, zum anderen Resonanz. Es soll alles möglichst schallhart sein. Aber auch die 80kg Betonplatten schwingen und haben eine Eigenresonanz. Also Löcher reinschneiden und Betonpumpe ausfindig machen. Als das Monstrum erstmal im Keller ist verstopft der Schlauch aber ständig. Klopf mal verdichteten Betonestrich aus einem 6 meter langen Gummischlauch mit 1cm Wandstärke. Nach Scheitern und Rückgabe erfahren wir, das man vorher Tapetenkleister hätte durchjagen müssen. Letzten Endes bauen wir je 2 Kamine in die die Decke und schaufeln per Hand 18 Säcke Zement oben auf die Platten drauf. Wie wir dann die Kamine verschließen wäre nochmal so viel Text. Insgesamt dauert das Verschließen der Löcher über 3 Monate.

Alte Pressspan- und Rigipswände rausgekloppt, es kommen 17 Tonnen Kalksandsteine:

Grundsteinlegung!

das Tonstudio bekommt eine 25cm KS Plansteinwand Rohdichte 2.2, um möglichst so schallhart zu sein wie die Außenwand.

Team Wand 1

schmalere Steine für Wand 2 : 11,5er KS Planstein

fast fertige Studiowand: der Abschluss zur Decke dauert so lange wie das mauern der ganzen Wand bis hierhin

mauern der 11,5er Proberaumwand

nun noch paar Wochen verputzen!

fertig verputzt: links Studiowand, rechts Proberaumwand. dazwischen: Lüftungsanschluss mit Umkofferung

Bau einer der Umkofferungen, als die zweite Wand noch nicht stand. Schalldämpfer dreifach mit Rigips beplankt

eingemauertes Multicore und Netzwerkkabel

Einbau einer anständigen Notausgangklappleiter

Boden verlegen:

geklebt, nicht schwimmend verlegt, für höhere Schallhärte

Bodenplan:

1 . Ölung

Einbau der 1. Schallschutztür

Türschwelle mit Niveliermasse aufbauen:

Ein kleiner Teil der Elektrik, wie sie im Studio ankommt

Simon hilft sachgemäß mit Elektrik. Zwei Stromkreise: Licht und Audio

Lüftungssteuerung, Audiostromkreis-Hauptschalter

Akustikbau beginnt: Lieferung von Riesenmonsterrollen, Basotect, Helmholtz-Resonatoren, 450m Latten….

Diffusoren: Amy baut und schleift und klebt… Nicht im Bild: Verkleben und Verschrauben von 600 Klötzen.

Lichtschalter nice im Diffusor eingelassen

Absorberbau Rückwand: Sockel für Helmhöltzer setzen

Die 4 Rückwand Helmhöltzer stehen. Zuluft-Lüftungsrohr wird im Absorber verbaut, Luft strömt hinter den Absorberwänden aus.

Ständerwerk Rückwand

Befüllung Rückwand mit Absorbermaterial

Bau des Rollwagens für den Notausgang-bereich, der hinten rechts im Bild zugänglich sein muss

Rahmen hängen und bespannen

Uli macht regelmäßig Mittagsschlaf.

Ankleben der Decken-Diffusoren

Positionieren der Frontwandhölzer mit Hilfe der Erfahrendsten

Sweetspot bestimmen, möglichst akkurat, symmetrisch. Hier lohnt es sich akribisch zu sein

Ständerwerk Frontwand

auch die seitlichen Helmhötzer stehen jetzt

Befüllung

Deckenabsorbermaterial hängen

Deckenrahmen hängen

…nebenbei noch einen Absorber-Rollwagen bauen:

bespannen und befüllen der Deckenrahmen

Lukas hilft hängen

Aussparung für Tageslichtpanel

verstellbare Hängung der Deckenabsorber

Absorber für die Decke des hinteren Bereichs

Warum nicht auch noch nen Rackwagen bauen?

Kabelschleuse: hier laufen bald alle Kabel durch. Spoiler: funktioniert super

Erste Hörtests mit ATC SCM50ASL <3

bespannte Seitenwände und Deckensegel, Tageslicht-LED-panel, bespannte Helmholtz-Absorber.
Quested-Monitore zum Testen.

Schweißen von Boxenständern, unter die Subwoofer passen:

Trocknen von Sand zum Befüllen der Boxenständer:

Einsetzen der bespannten MDF-Platten für eine schallharte Frontwand. Wie man sieht sind es die ATCs als Hauptmonitore geworden. Oben hängen Neumann kh120 für 5.1

Ich höre mal auf an dieser Stelle. So viele Schritte und Überlegungen, die hier nicht dokumentiert sind…

danke fürs reinschauen!